KROK
Prolog 1500 B.C. Media Downloads Kontakt


Von einem, der auszog, das Reich KROK zu ergründen

Ende 1926 machte in der Kleinstadt Knittelstedt die Nachricht die Runde, dass Frl. Annabella Behsenstiel, Tochter des Bürgermeisters, ihre Verlobung mit Thomas Grabner aufgehoben habe. Grabner, Abenteurer und Hobbyarchäologe, und von seinen Freunden immer nur der „Touren-Tom“ genannt, hatte sich in der wissenschaftlichen Welt durch ausgefallene Hypothesen lächerlich gemacht und war kurz nach Antritt einer Reise zu Ausgrabungsstätten spurlos verschwunden

Seine umstrittenste Hypothese war, dass es im Altertum unfern des Nils eine noch unbekannte Hochkultur gegeben habe, deren Vertreter hochentwickelte, menschengroße Kröten gewesen wären. Sie sollen beeindruckende Tempelanlagen mit labyrinthischen, unterirdischen Gängen erbaut haben.

Auch technisch hätten die Kröten große Errungenschaften vorzuweisen. Ja, selbst über Elektrizität verfügten sie laut Grabners Theorien. Der Grundstein zu diesem immensen Wissen sei von Außerirdischen gelegt worden, die das Krötenvolk in regelmäßigen Abständen besucht und in den Naturwissenschaften gefördert hätten.

Kollegen mahnten zur Mäßigung, doch der Touren-Tom legte noch eine Schippe drauf: Bei der Froschplage im 13. Jh. v. Chr., die als zweite ägyptische Plage bekannt ist, habe es sich nicht um eine Tierplage gehandelt. Vielmehr seien es Söldnertruppen des Krötenpharaos KAULKWAPP gewesen, die das ägyptische Reich angegriffen haben. Nach der gescheiterten Invasion sei die krokanische Kultur verfallen und binnen eines Jahrhunderts verschwunden.

Die Altertumsforscher tippten sich an den Kopf und schlossen Grabner kurzerhand aus dem Verein der Knittelstedter Archäologen aus. Als sie die Nachricht erreichte, er sei zu einer neuen Expedition aufgebrochen und werde seither vermisst, lautete der trockene Kommentar nur: So habe es ja kommen müssen.

Grabners Verschwinden hatte ein Nachspiel: Ein Jahr später zeigte Frl. Behsenstiel Anzeichen von geistiger Verwirrung. Ihr sei in einer nächtlichen Vision ihr Exverlobter erschienen, der vom wiedererweckten Krötenpharao KAULKWAPP unter die Planetengötter versetzt worden ist und nun von den Sphären herab auf die Erde blickt. Annabella wurde ins örtliche Irrenhaus eingewiesen.

Als Frl. Behsenstiels Neffe Jahre später den Nachlass seiner Tante ordnete, entdeckte er darunter ein Notizbuch von Thomas Grabner. Den Aufzeichnungen war zu entnehmen, dass der Touren-Tom im Frühjahr 1926 in einem abgelegenen Wüstental einen gut erhaltenen Tempel der Kröten entdeckt haben wollte. Es gelang ihm aber nicht, den komplizierten Code des Eingangstores zu knacken, bevor ihn Riesenskorpione in die Flucht schlugen. Mit der Notiz, dass er im Herbst desselben Jahres einen weiteren Versuch wagen wollte, in den Tempel einzudringen, endeten seine Aufzeichnungen. Von dieser Reise ist er nie zurückgekehrt.